Angesichts der jüngst gesicherten Nachweise einer Fischotter-Familie in der Region erneuern die Grünen Saarpfalz ihre Forderung nach einem sofortigen Planungsstopp für die umstrittene Neubaustrecke der B423. Der Fischotter galt im Saarland lange als ausgestorben, doch aktuelle Aufnahmen der Homburger Ortsgruppe des Naturschutzbundes (NABU) belegen seine Rückkehr. Aus Sicht der Grünen erfordert diese Sensation entschlossenes Handeln zum Schutz der einzigartigen Naturlandschaft der Mastau und ihrer bedrohten Arten.
„Die erneute Bestätigung einer sesshaften Fischotter-Population zeigt, wie wertvoll und schützenswert unsere Region ist. Es wäre ein fatales Signal, wenn wir ein solch bedeutendes Ökosystem durch den Bau einer unnötigen Umgehungsstraße gefährden würden“, erklärt Lisa Becker, Kreisvorsitzende der Grünen Saarpfalz. „Wir brauchen keinen weiteren Flächenverbrauch und Naturzerstörung, sondern zukunftsfähige Mobilitätskonzepte“, betont der Co-Kreisvorsitzende der Grünen Saarpfalz Rainer Keller.
Die beiden Grünen Kreisvorsitzenden fordern das Umweltministerium auf, einen sofortigen Maßnahmenplan zum Schutz des Fischotters aufzulegen.
Grüne Saarpfalz: Maßnahmenplan zum Schutz des Fischotters:
- Sofortiger Planungsstopp für die B423neu – Die geplante Trasse würde wertvolle Lebensräume durchschneiden und die Population akut gefährden.
- Schaffung sicherer Wanderkorridore – Maßnahmen wie Grünbrücken und angepasste Straßenquerungen müssen priorisiert werden, um tödliche Unfälle zu verhindern.
- Verstärkter Schutz der Gewässer und Uferzonen – Eine Ausweisung von Schutzgebieten entlang der Blies soll den Fischottern Rückzugsorte sichern.
- Reduktion des Straßenverkehrs durch alternative Mobilitätskonzepte – Verkehrsberuhigung auf der bestehenden B423, Tempo-30-Zonen, LKW-Durchfahrtsverbote und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs bieten nachhaltige Lösungen für die Anwohner:innen.
- Förderung wissenschaftlicher Begleitforschung – Monitoring-Programme sollen die Entwicklung der Fischotter-Bestände langfristig begleiten und Anpassungen ermöglichen.
- Verbesserung der Wasserqualität im Erbach – Der stark belastete Erbach, der mit Tensiden und anderen Schadstoffen in die Blies fließt, stellt eine akute Gefahr für die Fischotter-Population und für die gesamte Flora und Fauna der nachfolgenden Flusslandschaften dar. Die Grünen fordern bereits seit Jahren eine vierte Klärstufe für die Kläranlage Beeden, doch die Landesregierung, der EVS und auch die Stadt Homburg bleiben leider untätig.
„Naturschutz ist kein Luxus, sondern eine zwingende Notwendigkeit, gerade in Zeiten der Klimakrise und des Artensterbens. Wir erwarten daher, dass Umweltministerin Petra Berg umgehend handelt und Maßnahmen zum Schutz des Fischotters ergreift“, so die beiden Grünen Kreisvorsitzenden weiter.
Die Grünen Saarpfalz werden sich weiterhin mit Nachdruck für den Erhalt der Mastau als ökologisch wertvollen Naturraum einsetzen und appellieren an die Landesregierung, die Planungen zur B423neu endgültig zu stoppen.