Nach dem jüngsten Vorfall, bei dem eine Frachtmaschine 49 Tonnen Kerosin über dem Saarpfalz-Kreis und dem Pfälzerwald ablassen musste, äußert sich der Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen besorgt über die wiederholte Belastung der Region.
„Es ist nicht hinnehmbar, dass unsere Region immer wieder zur bevorzugten Zone für Kerosinablässe wird“, erklärt Lisa Becker, Kreisvorsitzende der Grünen im Saarpfalz-Kreis. „Wir fordern eine gerechtere Verteilung solcher Ablasszonen und mehr Transparenz bei den Entscheidungsprozessen.“
Laut Angaben des Luftfahrt-Bundesamtes gibt es in Deutschland keine dauerhaft festgelegten Lufträume für Treibstoffablässe. Die Auswahl geeigneter Gebiete erfolgt im Einzelfall durch die Flugsicherung, wobei auf dünn besiedelte Regionen und ein geringes Verkehrsaufkommen geachtet werden soll. Dennoch scheint sich leider die Praxis einzuspielen, bestimmte Gebiete – darunter immer wieder der Saarpfalz-Kreis – bevorzugt zu nutzen.
„Wir erkennen an, dass Treibstoffablässe in Notfällen erforderlich sein können, um die Sicherheit von Passagieren und Besatzung zu gewährleisten“, so Becker weiter. „Es muss aber darauf geachtet werden, dass nicht immer die gleichen Regionen die Umweltbelastung tragen müssen.“
Das Umweltbundesamt empfiehlt ausdrücklich, dass Kerosin nicht immer in denselben Lufträumen abgelassen werden soll. Ablasszonen sollen variieren, um Umweltbelastungen gerechter zu verteilen. Auch die frühzeitige Information der betroffenen Kommunen wird angemahnt.
„Wir fordern die zuständigen Behörden auf, diese Empfehlungen endlich konsequent umzusetzen“, so Becker. „Die Bürgerinnen und Bürger im Saarpfalzkreis und der gesamten Region inklusive der West-Pfalz haben ein Recht darauf, dass ihre Gesundheit und die Umwelt bestmöglich geschützt werden. Der Kreisverband der Grünen im Saarpfalz-Kreis wird das Thema auf Landes- und Bundesebene immer wieder zur Sprache bringen und sich für strengere Regeln und mehr Transparenz beim Thema Kerosinablass einsetzen“, betont Becker und erinnert daran, dass die Grünen Saarpfalz seit Jahren immer wieder auf die überdurchschnittliche Gebietsbetroffenheit der West-Pfalz und des Saarlandes, vor allem des Saarpfalz-Kreises, bei Kerosinablässen hingewiesen haben.