Auf ihrer Kreismitgliederversammlung am Samstag, den 22. November 2025, im Hotel Stadt Homburg haben die Mitglieder von Bündnis90/Die Grünen Saarpfalz einen umfassenden Antrag zum Ausbau stationärer Batteriespeicher im Saarpfalz-Kreis einstimmig beschlossen. Unter dem Titel „Batteriespeicher im Saarpfalz-Kreis zügig, sicher und gemeinwohlorientiert ausbauen“ setzt der Kreisverband ein deutliches Signal für die energiepolitische Zukunft der Region.
Der Kreisverband bekennt sich darin ausdrücklich zum raschen Ausbau von Batteriespeichern als zentralem Baustein der Energiewende. Stationäre Speicher seien unverzichtbar, um Erzeugungsspitzen erneuerbarer Energien auszugleichen, die Stabilität der Stromnetze zu erhöhen und regionale Wertschöpfung zu stärken. „Batteriespeicher sind ein Schlüsselelement, um den lokalen Ausbau erneuerbarer Energien effizient und verantwortungsvoll zu gestalten“, betont die Kreisvorsitzende der Grünen Saarpfalz, Lisa Becker.
Besondere Unterstützung erfährt das geplante Projekt Batteriespeicher Herbitzheim in Gersheim, das aus Sicht des Kreisverbandes ein Pilot- und Modellprojekt für den gesamten Saarpfalz-Kreis darstellt. Die gewonnenen Erfahrungen sollen systematisch dokumentiert und allen Kommunen des Kreises zur Verfügung gestellt werden. „Das Projekt in Gersheim zeigt, was möglich ist, wenn Kommunen mutig vorangehen. Es setzt Maßstäbe für die Region“, erklärt der Co-Kreisvorsitzende Rainer Keller.
Die Kreismitgliederversammlung fordert zudem die saarländische Landesregierung auf, sich für bessere planungsrechtliche Rahmenbedingungen für den Ausbau von Batteriespeichern einzusetzen. Dazu gehört insbesondere die Erarbeitung eines Landesleitfadens „Sichere Großbatteriespeicher“ sowie beschleunigte und vereinheitlichte Genehmigungsverfahren. Darüber hinaus wird eine rechtssichere Beteiligungsmöglichkeit der Standortkommunen analog § 6 EEG angemahnt.
Auf kommunaler Ebene setzt sich der Kreisverband dafür ein, Vorrangflächen für Batteriespeicher insbesondere auf Konversions-, Gewerbe- oder Industrieflächen auszuweisen. Ebenso fordern die Grünen Saarpfalz frühzeitige Bürgerbeteiligung, maximale Transparenz über Sicherheits- und Umweltauflagen sowie klare Regelungen zu Rückbau und Recycling bereits in städtebaulichen Verträgen oder Bebauungsplänen.
Abschließend bittet der Kreisverband seine grünen Fraktionen in Städten und Gemeinden, aktiv für geeignete Speicherprojekte zu werben und entsprechende Initiativen auf kommunaler Ebene mit Nachdruck voranzubringen.
„Klimaschutz beginnt vor Ort, das zeigt das Gersheimer Projekt eindringlich. Mit unserem Antrag möchten wir im Saarpfalz-Kreis eine Grundlage zum zügigen Ausbau von Speichertechnologien schaffen“, fasst Lisa Becker abschließend zusammen.
Hintergrund:
Seit zwei Jahren wird in Gersheim das Projekt eines Batteriespeichers mit einer Leistung von rund 10 Megawatt (MW) und einer Speicherkapazität von etwa 20 Megawattstunden (MWh) geplant. Kürzlich wurde der im Sommer beschlossene Bebauungsplan „Batteriespeichersystem Herbitzheim an der L. II. O. 231“ wirksam und damit die planungsrechtliche Voraussetzung für den Bau des Speichers durch die Firma FLOWER Infrastructure Technologies AB geschaffen.